In einer Zeit weitgehender Produktgleichheit entsteht wirtschaftlicher Erfolg hauptsächlich durch starke Marken.
Ohne gute Markentechnik wird der Preisdruck immer stärker.
Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen wahrgenommener Produktdifferenzierung und dem durchsetzbaren Preis. Je geringer die wahrgenommene Differenzierung der Produktleistung, umso niedriger sind der durchsetzbare Preis und die Marge. Ohne Markentechnik wird der Preisdruck immer stärker.
Dieses Phänomen ist in den letzten Jahren ausgeprägter geworden, denn die Verbraucher werden immer aufgeklärter. Die Medien „beweisen“, dass teure Produkte qualitativ nicht unbedingt besser sind und das Internet lässt Vergleiche in Bruchteilen von Sekunden zu.
Gleichzeitig sind die Marken des Handels weiter stark auf dem Vormarsch. Während früher unter den Handelsmarken fast nur einfache Produkte des täglichen Lebens zu finden waren, machen sie sich heute auch im Premium-Segment breit.
Das alles nimmt Anbieter heute von zwei Seiten in die Zange: von unten, durch das Niedrigpreis-Segment und von oben, durch die Premium-Produkte des Handels.
Unprofilierte Marken haben es dadurch immer schwerer. Sie verlieren an Existenzberechtigung und werden zunehmend vom Markt verschwinden. In Europa könnten einer Studie zufolge heute bereits mehr als 90% aller Marken verschwinden, ohne dass es die Menschen ernsthaft stören würde.
Die einzige Lösung aus diesem scheinbaren Dilemma besteht im Aufbau starker, relevanter Marken, die sinnstiftend sind und deshalb ihre Zielgruppe berühren.
Das klingt nach Theorie, ist es aber nicht. Marken sind in vielerlei Hinsicht mit Menschen vergleichbar. Sie sind uns sympathisch oder unsympathisch, wir lieben sie oder sie sind uns gleichgültig, sie helfen uns oder auch nicht, sie sind authentisch oder aufgesetzt, sie haben eine starke Persönlichkeit oder sind vielleicht auch ein Niemand, wir erinnern uns lange an sie oder vergessen sie schnell wieder.
Bleiben wir bei der Analogie "Marken sind wie Menschen". An welche Menschen erinnern wir uns lange? An solche, die uns berührt haben, die starke innere Werte haben, die etwas bewegen und verändern wollen, die Ideale haben.
Ähnlich ist es auch bei Marken, die stark werden wollen. Sie brauchen Ideale. Sie brauchen etwas, wofür sie einstehen. Wir nennen das „Brand Belief“ und drückt sich in der Formulierung aus: „Wir glauben, die Welt wäre etwas besser, wenn...“
Dies ist nichts, was ein Berater von außen „erfinden“ kann und ist weit weg von „wishful thinking“. Entscheidend dafür ist die Wertehaltung im Unternehmen selbst. Die ist den Akteuren nicht immer bewusst. Aber mit bestimmten Tools und vielfach bewährten Prozessen können wir helfen, die oft verborgenen Wertehaltungen wieder zu entdecken.
Damit haben wir dann die Grundlage für eine stringente Markenführung und eine starke, relevante Marke.